15. Juni Welttag gegen Diskriminierung und Misshandlung älterer Menschen
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Die Vereinten Nationen (UN) haben den 15. Juni als Welttag gegen Diskriminierung und Misshandlung älterer Menschen ausgerufen. Mit diesem Tag soll auf ein globales Problem aufmerksam gemacht werden, das die Behandlung älterer Menschen in und von der Gesellschaft betrifft.
Obwohl selten darüber gesprochen wird, betrifft Gewalt in der Partnerschaft auch Menschen im Rentenalter. Die Bevölkerungsgruppe der über 65-Jährigen macht heute fast 19 Prozent der Schweizer Bevölkerung aus, und ihre Zahl wird bis 2050 auf über 25 Prozent ansteigen. In der Schweiz sind jährlich rund 300’000 bis 500’000 Seniorinnen und Senioren über 60 Jahren von Gewalt betroffen. Gewalt umfasst dabei nicht nur körperliche Gewalt, sondern auch Vernachlässigung, Herabsetzung, Nötigung und finanzielle Ausbeutung.
Nur ein äusserst geringer Prozentsatz von Menschen über 65 Jahre nutzen die Beratungen wegen Gewalt in der Ehe oder Partnerschaft. Um den Zugang zu Hilfsangeboten für ältere Menschen bei Gewalt in der Partnerschaft zu verbessern, ist es wichtig, die Gemeinsamkeiten und Besonderheiten der Gewaltsituationen im Vergleich zu denen jüngerer Erwachsener zu verstehen.
Am 15. Dezember 2023 startete in der Schweiz eine nationale Sensibilisierungskampagne zum Thema „Gewalt bei älteren Paaren“. damit Senioren und Seniorinnen bei häuslicher Gewalt die Hilfsressourcen in Anspruch nehmen. Ziel ist es, die Sichtbarkeit dieses wenig beachteten Problems zu erhöhen und die bestehenden Hilfsangebote in der Schweiz bekannter zu machen. Die Kampagne basiert auf den Erkenntnissen aus einer nationalen Studie: https://www.gerontologie.ch/fileadmin/redaktion_gerontologie/pdf/News/Zusammenfassung_Studie_Gewalt-bei-aelteren-Paaren_Dezember-2023.pdf
Hinschauen ist wichtig und es ist nie zu spät Hilfe zu holen. Hilfe bietet das Nationalen Kompetenzzentrum Alter ohne Gewalt unter der Telefonnummer 0848 00 13 13 (Normaltarif, E-Mail info@alterohnegewalt.ch, Webseite https://alterohnegewalt.ch/). Dort finden Sie fachlich ausgewiesene Ansprechpartner. Die Beratung ist kostenlos, vertraulich und auch anonym möglich.
Quelle: www.alterohnegewalt.ch
Verena Loembe Vorstand VASOS