Alterspolitik: Viel Arbeit wurde geleistet
Ausgabe: 03-2023 Datum: 30.03.2023
Thema: Generationendialog, News
Vieles ist noch umzusetzen
Verbände und Organisationen haben in den vergangenen Jahrzehnten mit sehr viel Überzeugung Sensibilisierung- und Aufbauarbeit zum Verständnis der Situation der älteren Menschen beigetragen. Allen aktiven Seniorinnen und Senioren der verschiedenen Vereinigungen gebührt dafür meine Anerkennung. Danke.
Durch die enorm gesteigerte Lebenserwartung wird sich die Anzahl der über 65-Jährigen in der Schweiz von heute in den nächsten fünfzehn Jahren auf 3.8 Millionen verdoppeln.
Diese demografische – und auch sehr erfreuliche – Entwicklung fordert uns alle heraus zu handeln: Es gilt für Senioren und Seniorinnen eine Politik zu formulieren, in welcher zukünftig ältere Menschen in der Gesellschaft nicht ausgeschlossen, sondern in dieser vollumfänglich partizipieren können und wollen.
Viel Arbeit wurde geleistet: Das engagierte Arbeiten der Organisationen und Verbände für die Sache der älteren Bevölkerung zeigt Wirkung. So lancier(t)en heute lokale Bewegungen, Selbsthilfegruppen, Vereine, Institutionen sowie ein Teil der Gemeinden und Kantone Initiativen, Projekte wie auch Kampagnen für die älter werdenden Frauen und Männer. Ein überaus kreativer und auch typisch schweizerischer Prozess.
Alterspolitik ist eine Querschnittsaufgabe und die Aktivitäten betreffen somit alle Lebensbereiche: Die Gesundheitsversorgung und -prävention, die finanzielle Sicherung im Alter, das Wohnen, der Umgang mit der Digitalisierung, die Mobilität, generationenübergreifende Projekte, der soziale Zusammenhalt zwischen Jung und Alt, die Schaffung von Begegnungsorten, die Sensibilisierung der Diskriminierung und Gewalt gegenüber älteren Menschen, die Weiterbildung, u.a.m.
Dabei sind basisnahe Projekte erstrebenswert, d.h. mit der aktiven Mitarbeit von Seniorinnen und Senioren und dem Einbezug von deren Erfahrungen aus dem Blickwinkel des Älterwerdens.
So weit, so gut. Es braucht jedoch mehr: Zukünftig muss Alterspolitik zur Selbstverständlichkeit auf allen Ebenen werden. Und jede ältere Person in unserem Land soll – unabhängig von ihrem Wohnort – die Möglichkeit haben, aktiv in der Gesellschaft teilnehmen zu können.
Mein Wunsch: In den nächsten Jahren erstellt jede Gemeinde sowie jeder Kanton ein Altersleitbild und setzt eine aktive Alterspolitik um. Dies gemeinsam mit den bestehenden, erfahrenen und professionellen Organisationen, Vereinigungen und Institutionen für ältere Menschen.
Esther Waeber-Kalbermatten, Co-Präsidentin SSR, Vorstand VASOS