Das Altern betrifft alle Bereiche der Gesellschaft
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Wenn wir über das Altern sprechen, denken wir in der Regel an Gesundheitsprobleme, die Frage der AHV-Renten und den angekündigten Mangel an Pflege- und Betreuungspersonal.
Die Frage des Alterns, sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene, beschränkt sich jedoch nicht auf Gesundheit und Soziales. Es handelt sich um einen grundlegenden Trend, der sich auf alle Aspekte der Gesellschaft auswirkt und in allen Bereichen der öffentlichen Politik berücksichtigt werden sollte (z. B. Digitalisierung, Raumplanung, Berufsbildung usw.).
Dieser ganzheitliche Ansatz entspricht dem Ansatz, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Rahmen ihres Programms «Dekade für gesundes Altern» verfolgt. Sie schlägt vor, von einem defizitären Ansatz des Alterns, der sich auf den körperlichen und kognitiven Verfall konzentriert, wegzukommen und das Alter als ein zu bewahrendes Potenzial zu betrachten. In dieser Perspektive wird gesundes Altern nicht als Abwesenheit von Krankheiten verstanden, sondern als die Möglichkeit, weiterhin das zu sein und zu tun, was für einen selbst wichtig ist. Dies setzt voraus, dass nicht nur auf den Einzelnen eingewirkt wird, sondern auch auf das Umfeld und die Rahmenbedingungen, um die Fähigkeiten von Menschen jeden Alters, auch im AHV-Alter, zu unterstützen.
Delphine Roulet Schwab, Prof. an der Haute Ecole de la Santé La Source (HES-SO), Präsidentin von GERONTOLOGIE CH und der Swiss Platform Ageing Society.
Weitere Informationen:
https://www.who.int/fr/initiatives/decade-of-healthy-ageing
https://altersfreundliche-gemeinde.ch/
https://de.ageingsociety.ch/