Die Pandemie hat die Altersdiskriminierung zusätzlich verschärft
Thema: Generationendialog, Sozialpolitik, Gesundheit
Die Covid-19-Pandemie hat altersbedingte Vorurteile verstärkt und die Kluft zwischen den Generationen vergrößert. Davor warnen vier UN-Organisationen in einem ersten Bericht über Altersdiskriminierung. Sie rufen zum Kampf gegen Altersdiskriminierung auf.
Der neuste WHO-Bericht zeigt, wie verbreitet die Altersdiskriminierung ist. In allen Bereichen findet sie sich, in der Arbeitswelt, in den Medien, im alltäglichen Umgang oder im Gesundheitswesen. Zum Teil werden Menschen medizinische Behandlungen aufgrund ihres Alters vorenthalten, Ältere in Studien gar nicht berücksichtigt, obwohl sie später oft die Hauptnutzer der Medikamente sind.
In der Corona-Pandemie wurden Menschen über 65 generell als gebrechliche Risikogruppe apostrophiert. Gewisse Kreise propagierten gar, Kranke ab einem bestimmten Alter nur noch eingeschränkt medizinisch zu behandeln. Die Übersterblichkeit in Altersheimen schien man als unvermeidbare Begleiterscheinung der Pandemie gleichsam hinzunehmen.
Allerdings, neben der Diskriminierung durch andere würden sich ältere Menschen auch selbst behindern: Sie glauben nicht mehr an ihr Potenzial, z.B. auch in fortgeschrittenem Alter Neues zu lernen und selbständig zu bewältigen.
“Altersdiskriminierung gegenüber jüngeren und älteren Menschen ist weit verbreitet, wird nicht erkannt und nicht bekämpft und hat weitreichende Folgen für unsere Volkswirtschaften und Gesellschaften”, so die WHO.
Die VASOS begrüsst diesen Bericht. Er betont die gesamtgesellschaftliche Wichtigkeit des Themas. Die Altersdiskriminierung gilt es gemeinsam zu bekämpfen, indem wir zu einer Bewegung werden, zu einer generationenübergreifenden Bewegung. Darum engagieren wir uns im Rahmen der geplanten Initiative gegen Altersdiskriminierung.
Bea Heim, Präsidentin VASOS FARES