Delegiertenversammlung VASOS
Thema: Gesundheit, News
Klares Nein zu EFAS
Am 24. November wird über die Reform EFAS (Einheitliche Finanzierung der Leistungen im Gesundheitswesen) abgestimmt. Die VASOS-Herbstversammlung diskutierte die Argumente für und gegen EFAS intensiv – das Ergebnis war klar: VASOS lehnt die Reform ab.
Doch was ist EFAS? Laut dem Bundesamt für Gesundheit sollen mit dieser Reform alle Leistungen der obligatorischen Krankenversicherung – ob ambulant, stationär oder in der Langzeitpflege – nach dem gleichen Verteilschlüssel finanziert werden. Ein großer Teil der Gesundheitskosten würde über Prämien gedeckt, während die Kantone den Rest tragen. Ziel der Reform ist es, das System transparenter zu gestalten und die Koordination im Gesundheitswesen zu verbessern. Doch nach der Zustimmung des Parlaments im Dezember 2023 ergriff die Gewerkschaft vpod das Referendum. Nun entscheidet das Volk.
An der VASOS-Versammlung stellte der Gesundheitsökonom Dr. Heinz Locher die Pro-EFAS-Argumente vor, während Nationalrätin Laurence Fehlmann Rielle die Contra-Seite vertrat. Beide Präsentationen waren informativ, doch die zentrale Frage blieb offen: Wird EFAS tatsächlich die Gesundheitskosten senken?
Die befürwortende Seite sieht in EFAS folgende Vorteile:
– EFAS stärkt die ambulante Medizin und Pflege.
– EFAS fördert eine bessere Koordination im Gesundheitswesen.
– EFAS macht mit der neuen Kostenaufteilung das System transparenter und entlastet die Prämien.
Die klare Mehrheit der VASOS Delegierten aber sieht folgende Nachteile:
– EFAS führt zu höheren Prämien, wegen des Einbezugs der Langzeitpflege in die EFAS
– EFAS stärkt die Macht der Versicherer auf die Gesundheitsversorgung der PatientInnen.
– EFAS erhöht die Kosten für Bewohnende in Pflegeheimen und Patient:innen in der Spitex.
– EFAS erhöht den Druck auf das Pflegepersonal weiter und belastet die Qualität der Pflege.
Dr. Locher merkte an, dass das Gesundheitssystem als komplexes, sich ständig veränderndes System, nicht einfach zu steuern sei. Er wies darauf hin, dass Rückmeldungen, z.B. der Versorgungsforschung, oft fehlen und viele Probleme entstehen, weil notwendige Lernprozesse im Gesundheitswesen nicht regelmäßig durchlaufen werden. Sein Fazit: „Planerische Hybris muss sachkundiger Demut weichen.“
Die Diskussion über EFAS war lebhaft und kontrovers. Am Ende entschieden sich die VASOS-Delegierten klar gegen die Reform. Nun liegt es am Volk, am 24. November über EFAS zu entscheiden.
Ein Blick in die Zukunft: Senior:innen engagieren sich für ihre Rechte
Am Morgen der Versammlung stellten die Grauen Panther Nordwestschweiz ihre aktuellen Aktivitäten vor. Marc Joset, Präsident des Senior:innenrates Baselland informierte die Delegierten aus der ganzen Schweiz über die wichtigen Initiativen der Bewegung, die sich unermüdlich für die Rechte und Anliegen der älteren Generation einsetzt.
Ebenso spannend wurde es, als die beiden neuen Co-Präsidentinnen der AVIVO Schweiz, Béatrice Métraux und Anne-Catherine Lyon, das Wort ergriffen. Mit frischem Elan präsentierten sie die Herausforderungen und Pläne ihrer Organisation. Ihr Ziel: Den Senior:innen in der Schweiz mehr politisches Gehör verschaffen. In Zeiten, in denen soziale und gesundheitspolitische Fragen immer drängender werden, ist es wichtiger denn je, dass die Anliegen der Älteren in den politischen Debatten nicht überhört werden. Die beiden Präsidentinnen betonten, dass sie sich aktiv für gerechtere Renten, bessere Pflegebedingungen und mehr Mitbestimmung einsetzen wollen.
Teilweiser Auszug aus dem Bericht von Beat Steiger im Seniorweb