Höhere Beiträge, tiefere Renten: Seniorenrat spricht sich gegen die BVG-Reform aus
Datum: 10.09.2024
Thema: News, Sozialpolitik
Der Schweizerische Seniorenrat SSR lehnt die Reform der beruflichen Vorsorge (BVG Reform) ab, über die das Schweizer Stimmvolk am 22. September abstimmt
Die Reform packt die Probleme nicht bei der Wurzel, sondern bietet beim Umwandlungssatz, dem
Teuerungsausgleich oder beim Koordinationsabzug lediglich Scheinlösungen. Teilzeitarbeitenden – und damit vorwiegend Frauen – bringt die Reform keine wirkliche Verbesserung.
Der SSR vertritt die Interessen der älteren Generation gegenüber Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft und hat sich intensiv mit der komplexen Vorlage auseinandergesetzt. Die BVG
Reform betrifft nicht nur die ältere Generation, sondern auch die Berufstätigen und dabei
insbesondere jene, welche kurz vor der Pensionierung stehen. In seiner Position hat der SSR
auch deren Interessen miteinbezogen.
Die Reform präsentiert vor allem Scheinlösungen. Kritisch steht der SSR beispielsweise der
Senkung des Koordinationsabzuges gegenüber. Diese soll Teilzeitarbeitenden zu einem
höheren Altersguthaben verhelfen. Sie ist aber insbesondere für Frauen und
Arbeitnehmende, welche mehr als eine Teilzeitstelle innehaben, immer noch keine
befriedigende Lösung.
Die Senkung des Umwandlungssatzes von 6,8 auf 6,0 % betrifft alle obligatorischen Teile der
beruflichen Vorsorge. Arbeitnehmende mit mittleren Löhnen bekämen die Auswirkungen der
Reform direkt zu spüren: Sie erhielten tiefere Renten ausbezahlt, müssten aber während
ihrer Berufstätigkeit höhere Beiträge einzahlen.
Keine Erziehungs- und Familienbetreuungsgutschriften, der fehlende Teuerungsausgleich auf
BVG-Renten und die übertrieben hohen Verwaltungskosten, sprechen zusätzlich gegen die
Reform. Eine Annahme der Reform würde viele ungelöste Frage nach sich ziehen, die zu
einem teuren und kaum mehr zu bewältigenden Verwaltungsaufwand führen würden.
Der SSR sieht auch positive Aspekte in der Vorlage, so etwa der verbesserte
Koordinationsabzug und die vereinheitlichen Beitragssätze. Nach Abwägen der Vor- und
Nachteile empfiehlt die Mehrheit des SSR-Vorstandes jedoch, am 22. September ein Nein in
die Urne zu legen – im Interesse der älteren Generation, aber auch der Berufstätigen und der
Frauen.
Weitere Auskünfte:
Esther Waeber-Kalbermatten, Co-Präsidentin
Reto Cavegn, Co-Präsident
079 248 07 80
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Der Schweizerische Seniorenrat SSR vertritt die wirtschaftlichen und sozialen Anliegen der älterenMenschen gegenüber Bund, Verbänden, Institutionen, Medien und Öffentlichkeit. Der SSR bildet sichaus Mitgliedern des Schweizerischer Verband für Seniorenfragen SVS und der Vereinigung aktiver Senior:innen- und Selbsthilfe-Organisationen der Schweiz VASOS.