Keine Rentenkürzungen bei der beruflichen Vorsorge (BVG)
Datum: 24.11.2022
Thema: News, Sozialpolitik
Der Reformvorschlag der Ständeratskommission für die Sanierung des BVG ist inakzeptabel!
Die VASOS fordert das Parlament auf, bei der Revision des BVG dafür zu sorgen, dass die künftigen Renten für alle Betroffenen zu einem würdigen Leben ausreichen. Folgende Resolution der VASOS, verabschiedet von der Delegiertenversammlung vom 28. Oktober 2022 in Bern, nimmt klar Stellung für eine Besserstellung der Rentner:innen und gegen die Altersarmut.
Die Ständeratsommission bleibt trotz klaren Versprechen deutlich hinter den gemachten Versprechen während des Abstimmungskampfes zur AHV 21. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass der Kompromissvorschlag der Sozialpartner, den auch der Bundesrat unterstützt hat, eine gute konstruktiv Lösung bietet und entsprechend berücksichtigt werden soll. Wir fordern endlich Renten, die zum Leben für Alle ausreichen, wie es auch in der Verfassung seit Jahrzehnten versprochen ist.
Offenbar reicht für die Ständeratskommission das knappe Abstimmungsresultat der AHV 21 nicht, um endlich die richtigen Entscheide zu treffen. Seit Jahrzehnten senken Pensionskassen und Versicherungen in der 2. Säule Renten. Der Umwandlungssatz soll von 6.8% auf 6 % gesenkt werden, ohne die Kürzungen entsprechend zu kompensieren.
Bei einem Jahreslohn von Fr. 25’000 Franken steigen die Kosten für die Versicherten um 8 Lohnprozente auf 160-250 Franken pro Monat, um dann später eine monatliche Rente von knapp 500 Franken zu erhalten. Zusammen mit den AHV Renten (neu ab 1.1.2023 bescheiden auf 1’225 Franken für Minimalrente und 2’450 Franken für Maximalrenten aufgestockt) ist ein würdiges Leben nach jahrelanger Arbeit nicht gesichert.
Die von der Pro Senectute veröffentliche Studie zur «Altersarmut» zeigt klar, dass schätzungsweise 200’00 Seniorinnen und Senioren mit einem Einkommen leben müssen, das unter der Armutsgrenze liegt. Es ist ein Hohn zu sagen, dass die entstehenden Lücken mit dem eigenen Vermögen kompensiert werden können. Menschen, die ihr ganzes Leben gearbeitet und dafür Löhne bekommen haben, die knapp zum Leben gereicht haben müssen dankbar sein, wenn sie nicht noch offene Schulden haben.
Armut hat in einem reichen Land wie die Schweiz nichts verloren. Die VASOS fordert deshalb das Parlament auf, bei der Revision des BVG dafür zu sorgen, dass die künftigen Renten für alle Betroffenen zu einem würdigen Leben ausreichen.
Für weitere Informationen: Bea Heim, Co-Präsidentin VASOS, 079 790 52 03