Medienmitteilung unserer Mitgliederorganisation AVIVO Zürich zur EFAS-Abstimmung vom 24.11.2024
Thema: Gesundheit, News
Die Sektion Zürich der Vereinigung zur Verteidigung der Renter:innen AVIVO lehnt die EFAS-Vorlage ab
Wir anerkennen, dass gewisse ambulant durchgeführte Operationen das Gesundheitswesen weniger kosten. Auf die Prämienbelastung wird sich dies kaum auswirken. Es wäre zudem einfacher gewesen, dies auf dem Verordnungsweg einzuführen.
Dennoch lehnen wir EFAS aus folgenden Gründen ab:
- Der Verteilschlüssel 26,9% : 73,1% birgt grosse Risiken für die Prämienbelastung der Grundversicherten. Der Verteilschlüssel – und nicht die Höhe der Gesundheitskosten! – ist entscheidend für die Höhe der Krankenkassenprämien: Je höher der Staatsbeitrag, desto tiefer die Prämienbelastung – so einfach ist das! Stimmt der Schlüssel? Offenbar trauen die Räte den Rechenkünsten des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV) nicht, denn in den ersten vier Jahren zahlt der Staat nur 24,5 Prozent – im Zweifel also zugunsten der Kantone!
- Die Kantone wollen die Pflegeheime und die Spitex in die EFAS einbeziehen und gleichzeitig die Kostenkontrolle der Institutionen den Krankenkassen überlassen. Diese Machtverschiebung vom Staat zu den (demokratisch nicht legitimierten) Krankenkassen hätte fatale Folgen: Droht einem Spital oder Heim ein Defizit, hätten die Krankenkassen die alleinige Entscheidungsgewalt, die heutige Restfinanzierung durch den Staat würde in Zukunft wegfallen. Die Krankenkassen müssten die Prämien erhöhen oder die Institutionen zu Sparmassnahmen zwingen. Im personalintensiven Gesundheitswesen würden sich die Arbeitsbedingungen des Personals verschlechtern. Zudem könnten die Krankenkassen mit der Verweigerung von Kostengutsprachen in medizinisch indizierte Behandlungsabläufe eingreifen – Rationierungen für die Grundversicherten wären die Folge.
NEIN zu EFAS, weil damit die Krankenkassenprämien eher steigen als sinken.
NEIN zur EFAS, weil sich die Arbeitsbedingungen für das Personal eher verschlechtern würden.
NEIN zur EFAS, weil für die Grundversicherten die Gefahr der Rationierung in der Pflege besteht.
NEIN zu EFAS, weil es unmöglich ist, EFAS wieder loszuwerden.
Der Vorstand AVIVO Zürich
avivo-zuerich.ch
Auskunft erteilt:
Dr. med. David Winizki, 079 227 00 17