SALUTOGENESE FÜR PENSIONIERTE – NR. 4
Ausgabe: 11-12-2024 Datum: 26.11.2024
Thema: Gesundheit
Was tun um abzunehmen?
Nun wissen wir bereits etwas übers (genug) Trinken und das Essen. Als nächstes folgt nun das, für viele leidige Thema „Übergewicht“. Der Hausarzt David Winizki rät zu mehr Bewegung oder weniger Kalorien zu sich nehmen.
Definition: Üblicherweise wird der Body Mass Index (=BMI) verwendet nach der Formel Gewicht in Kilo, 2x geteilt durch die Grösse im Meter. Konkret: 70 : 1,7 = 41,176… : 1,7 = 24,22. Ideal ist eine BMI von 24 was heisst, dass damit die Sterblichkeit am kleinsten ist, darüber aber auch darunter ist sie höher, tolerabel ist 20 bis 27. Übergewicht ist – ausser bei (krankhaften) Wasseransammlungen (=Ödemen) – Reservefett unter der Haut bedingt durch eine Kalorienzufuhr, welche den Kalorienverbrauch überstieg. Etwas komplizierter wird’s mit den Ursachen.
Zunächst zur „Veranlagung“: Nicht bei alle Menschen werden die gegessenen Kalorien im Darm gleich gut resorbiert, d.h. im Körper aufgenommen. Deshalb nehmen bei gleicher Aktivität die Einen bei 2000 Kalorien pro Tag zu und andere ab. Das liegt an der individuell verschiedenen Zusammensetzung der Bakterien, die sich massenhaft in unserem Dickdarm tummeln. In diese Unterschiede müssen wir uns vorläufig schicken ohne zu Jammern. Bei Übergewichtigen mit Folgekrankheitern werden allerdings schon bald Stuhltransplantationen zur Gewichtsreduktion möglich werden.
Dann zur Fresssucht: Sucht ist das unwiderstehliche Verlangen nach einem Glücksgefühl, das durch ein Anfluten von Endorphin – das ist körpereigenes Morphium – vermittelt wird. Ausgelöst wird die Mehrproduktion im Hirn sowohl durch gewisses Verhalten wie Joggen, Glücksspiel, Konsumwut etc. wie auch durch gewisse Stoffe. Dazu gehört neben Alkohol, Nikotin oder den Drogen, – alle unnötig – nun halt auch das Essen – mehr Essen als nötig, Essen nicht zum Überleben sondern zur Frustabwehr, fürs Glücksgefühl.
Fresssucht ist die häufigste und gefährlichste Sucht, sie tötet mehr Menschen als Alkohol und Nikotin zusammen, von den illegalen Drogen gar nicht zu sprechen. Übertrieben? Iwo! Um nur die tödlichen Folgen aufzuzählen, reichen die 3’000 Anschläge fast nicht: Diabetes und Blutfetterhöhung > Herztod/Hirnschlag, Thrombosen > Embolien, Erhöhtes Unfallrisiko, höheres Narkose- > Operationsrisiko und dann das höhere Krebsrisiko von Dickdarm, Nieren, Prostata, Gebärmutter, Brüsten, Eierstöcken, Leber usw. (!). Zum Glück sind die Weihnachtsguetsli bald weg und die Fasnacht vor der Türe!
Abnehmen lohnt sich also durch mehr Bewegen oder weniger Kalorien. Dazu sind zwei en nötig, Information (was Armen und Analphabeten oft fehlt und Übergewicht verursacht) sowie Wille oder Überwindung. An Wissen fehlt es uns nicht mehr nach meinem Beitrag im letzten Bulletin*. Darum nur noch einige Ergänzungen: 1. Je weniger wir essen, desto wichtiger ist die Zusammensetzung der Nahrung – „Sättigungsbeilagen“ wie es in der DDR hiess, Kartoffeln, Reis, Teigwaren ohne Vitamine sind deshalb unnötig. 2. „Hunger ist geil“! Mit dem Gefühl Hunger gibt uns der Körper bekannt, dass es im Blut keine Kalorien mehr hat und er Fett abbauen muss. 3. Gefährlich? Nö! Hungerstreikende Politgefangene halten Nullkaloriendiät 4 (vier!) Wochen aus.
* https://www.avivo-zuerich.ch/wp-content/uploads/2017/01/avivo_info_janfeb17.pdf
David Winizki, Hausarzt