Seit Frauen mitbestimmen, ging ein Ruck durch unser Land
Ausgabe: 02-2021 Datum: 25.02.2021
Thema: Generationendialog, Sozialpolitik
…aber es gibt noch viel zu tun.
Bea Heim – Gedanken zum internationalen Tag der Frau vom 8. März.
Soziale Fortschritte, wie die Mutterschaftsversicherung, Verbesserungen im Ehe- und Scheidungsrecht und Erziehungsgutschriften in der AHV wurden möglich. Den Frauen ist es u.a. zu verdanken, dass die Schweiz, aus der problematischen Atomkraft aussteigt und auf eine zukunftsorientierte Energie- und Klimapolitik setzt.
Noch gibt es viel zu tun. Frauen haben tiefere Löhne, tiefere Positionen in der Wirtschaft und tiefere Renten. Vielen fehlt die zweite Säule, manche haben nicht mal die volle AHV. Es mangelt an Anerkennung der Leistungen in sog. Frauenberufen. Das zeigt auch Corona. Die Pflegefachkräfte arbeiten bis zur Erschöpfung, riskieren täglich ihre Gesundheit und tun alles um Leben zu retten. Gross ist die Verantwortung, weniger gross der Lohn. Und der Dank der Gesellschaft? Ein Applaus – zwar herzlich – nur kosten darf es nichts.
Wo bleibt der Respekt? Der Kampf um die Rechte der Frau muss weitergehen – für die Gleichstellung von Frau und Mann in Arbeit und Wirtschaft, für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Berufstätige Jungeltern haben heute ein egalitäres Rollenverständnis – sie brauchen zahlbare Krippenplätze und Tagesschulen. Entlastung und Anerkennung verdient auch die Betreuung kranker, gebrechlicher Angehöriger. In meiner Generation erfüllen diese Arbeiten vor allem Frauen – zunehmend aber auch Männer. Sie erleben die Belastung und die mangelnde Unterstützung der öffentlichen Hand.
Mein Rat: Spannen wir zusammen und kämpfen wir gemeinsam für eine Politik, die die Arbeit im Dienste der Allgemeinheit wertschätzt.
Bea Heim, Präsidentin VASOS FARES