VASOS lehnt die Einführung einer Gebühr für die Aufnahme im Spitalnotfall ab
Datum: 17.12.2024
Thema: Gesundheit
Aus Sicht älterer Menschen ist die Notfallgebühr eine Verhinderungsgebühr, rechtzeitig medizinische Hilfe aufzusuchen
VASOS, die schweizweit grösste Vereinigung aktiver Seniorinnen und Senioren, beteiligt sich an der Vernehmlassung zur geplanten Gebühr für Bagatellfälle in der Spitalnotfallaufnahme und lehnt die Gebühr aus folgenden Gründen ab:
- Angesichts des Mangels an hausärztliche Praxen mit freien Kapazitäten, bleibt vielen oft nichts anderes übrig als direkt die Notfallstation aufzusuchen.
- Eine Notfallgebühr ist nichts anderes als eine weitere Selbstzahlung der Gesundheitsversorgung. Sie ist so wirkungslos und ungerecht wie Franchise und Selbstbehalt.
- Die Definition, was ein Bagatellfall ist, ist nicht klar. Wer bestimmt, welche Beschwerden, die zum Aufsuchen einer Notfallstation führen nur Bagatellen sind?
- Die Notfallgebühr leistet keinen nachhaltigen Beitrag zu Einsparungen im Gesundheitsbereich.
- Aus Sicht älterer Menschen ist die Notfallgebühr eine Verhinderungsgebühr, rechtzeitig medizinische Hilfe aufzusuchen. Das kann ins Auge gehen und letztlich langwierige teure Behandlungen oder Pflegebedürftigkeit nach sich ziehen.
Die Vorlage ist unsozial und macht auch ökonomisch keinen Sinn. Die Patient:innen können nichts dafür, dass die Politik die Ausbildung von genügend Hausärzt:innen jahrelang verpasst und deren tarifliche Besserstellung vernachlässigt hat.
Deshalb lehnt VASOS die Einführung von Notfallgebühren für Bagatellfälle ab.
Auskünfte:
David Winizki, Hausarzt
Tel. 079 227 00 17
Bea Heim, alt-Nationalrätin, Präsidentin VASOS
Tel. 079 790 52 03