Wie Tiere das Leben älterer Menschen bereichern
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Haustiere, wie Hunde Katzen, Meerschweinchen, Vögel und andere Kleintiere bringen Freude, Struktur und neue Lebensenergie in den Alltag vieler Senior:innen.
Für viele ältere Menschen beginnt der Tag ruhig – manchmal zu ruhig. Die Kinder sind aus dem Haus, der Partner vielleicht schon verstorben. Was bleibt, ist oft das Alleinsein oder gar die Einsamkeit. Doch wer morgens von einem wedelnden Hundeschwanz oder einem sanften Schnurren begrüßt wird, startet mit einem Lächeln in den Tag. Haustiere sind für viele Senioren weit mehr als nur Begleiter – sie sind echte Lebensretter.
«Seit ich Bella habe, bin ich nicht mehr allein», sagt Frau R., 78 Jahre alt, aus Luzern. Die kleine Mischlingshündin kam aus dem Tierheim – und brachte neuen Schwung in ihr Leben. Tägliche Spaziergänge, freundliche Begegnungen mit anderen Ältere Menschen mit Tieren fühlen sich weniger einsam. Tiere geben eine Tagesstruktur und eine sinnvolle Aufgabe. Oft ist das Haustier der wichtigste soziale Partner im Leben eines älteren Menschen. Tiere motivieren zu mehr Bewegung, beispielsweise durch Spaziergänge mit dem Hund. Ein geregelter Tagesablauf – all das hilft ihr, aktiv und gesund zu bleiben.
Warum bauen Menschen eine Bindung zu Tieren auf?
Zahlreiche Untersuchungen haben ergeben, dass die Interaktion zwischen Menschen und Tier Ängste, Depressionen und Einsamkeit lindert, da sie den sozialen Zusammenhalt fördert. Haustiere können Menschen auch bei der Bewältigung langfristiger psychischer Erkrankungen helfen, sie haben also einen positiven Einfluss auf die seelische und körperliche Gesundheit haben.
Der Kontakt mit einem Büsi oder einem Hund kann Stress reduzieren, den Blutdruck senken und sogar depressive Verstimmungen lindern. Für Menschen, die sich nach Nähe sehnen, kann ein Haustier ein echtes Wunder wirken.
Natürlich bedeutet ein Tier auch Verantwortung. Nicht jeder ältere Mensch ist in der Lage, einen Hund zu halten oder sich um ein Tier rund um die Uhr zu kümmern. Deshalb bieten viele Tierheime inzwischen auch „Senioren-Tiere“ an – ruhige, bereits ältere Tiere, die wenig Aufwand, aber viel Liebe mitbringen. Manche Pflegeheime setzen sogar auf Besuchshunde oder hauseigene Katzen, die den Alltag der Bewohner spürbar aufhellen.
Trotz aller Vorteile bleibt eine Frage wichtig: Was passiert mit dem Tier, wenn sein Halter krank wird oder ins Heim muss? Organisationen wie die VIER PFOTEN oder der Schweizer Tierschutz STS beraten hierzu und helfen bei der Planung.
Thomas Grünwald
Fachpsychologe für Psychotherapie
Vorstand VASOS