Das Beispiel des neuen intergenerationellen Viertels in Coldrerio
Ausgabe: 06-2023 Datum: 29.06.2023
Thema: News, Wohnen im Alter & Mobilität
Eine neue Art das Altersheim zu konzipieren
Kürzlich fand die offizielle Einweihung des neuen intergenerationellen Viertels in Coldrerio statt, das nach neuen, avantgardistischen Kriterien geplant und gebaut wurde und in einem eigenen Bereich ein Altersheim mit Bar-Restaurant, Eisdiele, Bäckerei, Friseursalon und Krippe vereint. Der Kindergarten und die Grundschule befinden sich in unmittelbarer Nähe. All dies soll den Austausch zwischen den verschiedenen Altersgruppen fördern: von den Kindern bis hin zu den älteren Menschen, die im Seniorenheim leben.
Das Mehrzweckzentrum entstand dank der Synergie zwischen der Fondazione Parco San Rocco, der Gemeinde Coldrerio und dem Kanton Tessin auf einer Fläche von mehr als 5.000 Quadratmetern inmitten von Grünflächen.
Parco San Rocco: ein Zuhause für alle
Franco Porro, Präsident der Fondazione Parco San Rocco, lüftete bei der Einweihung das Geheimnis des neuen Gebäudes. «Es ist nicht mehr das Altenheim von vor 30 oder 40 Jahren: Es ist ein Haus für Grosseltern. Jung und Alt können ihre Erfahrungen austauschen. Kinder und Schulen sind in der Nachbarschaft. Die Veranstaltungen, die angeboten werden, werden unter Einbeziehung der Bevölkerung durchgeführt. Die Grosseltern können sich austauschen, sie können mit Gleichaltrigen oder jungen Menschen sprechen und ihre Lebenserfahrungen einbringen. Deshalb ist es das Haus der Grosseltern».
Dies fördert den Austausch zwischen den Generationen, der es jungen Menschen ermöglicht, mit älteren Menschen zusammenzuleben, sie besser kennenzulernen und von all den Erfahrungen zu profitieren, die “Grossväter und Grossmütter” an die neuen Generationen weitergeben können. Die älteren Menschen wiederum fühlen sich wertgeschätzt, wissen, dass sie mitwirken und Wertvolles beitragen und so schöne Momente mit ihren “Enkeln und Enkelinnen” können.
Im Einklang mit der Seniorenplanung 2030 des Kantons Tessin
Die Philosophie der grösseren Aktivität und der Förderung des Dialogs der Generationen passt am besten zur Seniorenplanung 2030 des Kantons Tessin, wie der Direktor des Departements für Gesundheit und Soziales, Raffaele de Rosa, gegenüber „TicinoNews“ bestätigte. «Mit dieser Planung wollen wir die notwendigen und unerlässlichen Antworten auf die Bedürfnisse der älteren Menschen geben. Es ist wichtig, den älteren Menschen und ihren Familien schnelle und individuelle Antworten zu geben, die Bedürfnisse der älteren Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, Bedürfnisse, die sich ändern, die sich schnell ändern und die immer wichtiger werden, und eine qualitativ hochwertige Antwort zu geben, die auch immer individueller auf die Bedürfnisse der älteren Menschen und ihrer Familien abgestimmt ist».
Ein neues Konzept für generationenübergreifende Beziehungen
Das Viertel beherbergt heute etwa achtzig ältere Menschen, die von hundert Pflegekräften (Krankenschwestern, Pflegehelfern und anderem Fachpersonal) betreut werden. Alain Bianchi, Bürgermeister von Coldrerio, erklärt: «Die Einrichtung ist für alle da, jeder und jede kann kommen, einen Kaffee trinken, Kuchen essen, zum Friseur gehen, zu Mittag oder zu Abend essen. Das Jugendzentrum befindet sich in den neuen städtischen Räumlichkeiten gleich nebenan, es handelt sich also nicht nur um ein Altersheim und ein Mehrzweckzentrum, sondern um die Konkretisierung eines generationenübergreifenden Konzepts, das der gesamten Bevölkerung zugutekommt».
Marco Lafranchi, Mitglied Vorstand VASOS FARES