Für Qualität in der Pflege
Ausgabe: 04-2022 Datum: 28.04.2022
Thema: Gesundheit, News
12. Mai - Tag der Pflege und Geburtstag von Florence Nightingale
Ein geschichtsträchtiger Tag für den Pflegeberuf und für eine gute professionelle Versorgung kranker Menschen. Es war Florence Nightingale welche die Bedeutung der professionellen Pflege im Gesundheitswesen und deren Beitrag für eine erfolgreiche Medizin erkannt hat.
Immer mehr Betriebe sehen ein, dass es sich lohnt in Qualität zu investieren. Denn beim Wettbewerb Pflegepersonal zu finden, punkten letztlich die Arbeitgeber, die auf Pflegequalität setzen. Nicht nur der Lohn oder die Arbeitszeiten machen ein gutes Arbeitsklima aus. Sondern gut gepflegte und zufriedene Patient:innen machen den Beruf der Pflege attraktiv.
Der 12.Mai 1820 ist der Geburtstag von Florence Nightingale der Begründerin der modernen westlichen Krankenpflege. Sie war eine einflussreiche Reformerin des Sanitätswesens und der Gesundheitsfürsorge in Großbritannien und Britisch-Indien. Während des Krimkrieges (1853–1856) leitete sie eine Gruppe von Pflegerinnen, die verwundete und erkrankte britische Soldaten im Militärkrankenhaus im türkischen Scutari dem heutigen Istanbuler Stadtteil Üsküdar betreute.
Da sie nachts auf ihren Kontrollgängen die Patienten mit einer Lampe in der Hand besuchte, ging sie als „Lady with the Lamp“ und mit ihr der 12. Mai als internationaler Tag der Pflege in die Geschichte ein. Und heute 202 Jahre später herrscht in der damaligen Region wieder Krieg, aber auch heute 202 Jahre später hat die Pflege noch immer nicht den Status, der ihr in einem modernen Gesundheitswesen zukommen müsste.
Für die Pflege des 21. Jahrhunderts ist der 28. November 2021 unvergesslich. Mit dem klaren Ja zur Pflegeinitiative hat das Schweizervolk deutlich gemacht, dass es im ach so teuren Gesundheitswesen eine gute und professionelle Pflege erwartet. Nun sollten jedoch den vielversprechenden Erklärungen der Politiker vom Abstimmungssonntag auch Taten folgen. Dabei geht es um weit mehr als um Ausbildung und gute Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal. Es geht um die Qualität in der Versorgung im Gesundheitswesen insbesondere in der Langzeitpflege, der Palliative Care und der Demenzpflege. Eine gute Pflege umfasst mehr als Leistungen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung. Kranke, betagte, oder behinderte Menschen müssen nicht nur behandelt und therapiert werden, sondern brauchen Zuwendung und Betreuung.
Für die Finanzierung dieser Leistungen erklärt sich leider niemand wirklich zuständig, weder Bund, Kantone noch Krankenversicherung. Hier liegt eine weitere Ursache für die Unzufriedenheit des Pflegepersonals, das ihren Beruf nicht nach den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen, sondern gemäss den vorhandenen finanziellen Mitteln ausführen muss. Die Anforderungen, die an die Betriebe gestellt werden, stehen nicht im Verhältnis zum Preis, den sie für ihre Leistungen erhalten und so werden Qualitätsprojekte, auf Grund des sehr engen Budgetrahmens nicht umgesetzt. Dies ist nicht nur für die Patienten bedauerliche, sondern auch für die Pflegenden in der Praxis.
Trotz der schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen erkennen immer mehr Betriebe, dass es sich lohnt, in Qualität zu investieren. Sie wissen, dass im grossen Wettbewerb um ausgebildetes Pflegepersonal letztlich die Arbeitgeber punkten, welche auf Pflegequalität setzen. Nicht nur der Lohn oder die Arbeitszeiten machen ein gutes Arbeitsklima aus, sondern es sind die gut gepflegten und zufriedenen Patient:innen, welche den Beruf der Pflege attraktiv machen.
Elsbeth Wandeler, Präsidentin Arbeitsgruppe Gesundheit VASOS FARES