Gesundheitsversorgung mit Zukunft – keine Generationenfrage !
Thema: Gesundheit, News
VASOS fordert ein NATIONALES GESUNDHEITSGESETZ
Gerne wird in der Debatte um die steigenden Gesundheitskosten die demographische Entwicklung ins Feld geführt. Doch so einfach ist es nicht, das wissen auch namhafte Gesundheitsökonomen wie Dr. Heinz Locher. Es stimmt zwar, dass in den letzten zwei Lebensjahren hohe Gesundheitskosten anfallen können, aber das ist altersunabhängig. Auch Junge sind vor diesem Schicksal nicht gefeit und verursachen Kosten.
Fakt ist, so Heinz Locher: „Es gibt altersbedingte Mehrkosten, aber es ist falsch, zu sagen, „die Alten“ seien schuld an der Kostenexplosion. Es kann nicht angehen, die ältere Bevölkerung zum Sündenbock zu machen. Damit soll höchstens von den Versäumnissen in den wirklich zentralen Punkten abgelenkt werden.“
Aus Sicht der VASOS soll die Alterung der Gesellschaft Anlass für zukunftsträchtige Innovationen im Gesundheitswesen und für ein Umdenken in der Alterspolitik sein. Heute ist das Gesundheitssystem der Schweiz durch das Krankenversicherungsgesetz (KVG) und damit unter Versicherungs- und Finanzierungsaspekten gesteuert und angesichts zwischen Bund und Kantonen aufgeteilten Verantwortlichkeiten inkohärent, wenig koordiniert und von mangelnder Transparenz. Nichts aber ist ineffizienter und unwirtschaftlicher als von falschen Anreizen geprägte, schlecht koordinierte, lückenhafte Strukturen in der Gesundheits- und Alterspolitik.
An ihrer DV vom 24. Oktober 2023 verabschiedeten daher die Delegierten eine Resolution zu einer zukünftigen Gesundheitsversorgung aus der Optik älterer Menschen:
VASOS fordert ein NATIONALES GESUNDHEITSGESETZ
mit einer Gesundheitsversorgung
- ohne Rationierung – ohne Diskriminierung des Alters
- mit Fokus auf Gesundheitsförderung und Prävention statt nur auf Krankheit.
- mit Fokus auf Geriatrie und Rehabilitation zum Erhalt der Selbständigkeit und Autonomie im Alter
- mit einer Qualitätsstrategie, welche die ganze Kette der Gesundheitsversorgung umfasst.
- mit interdisziplinär koordinierten Behandlungen statt Über-, Unter- und Fehlversorgungen
- mit gestärkter Grundversorgung und verbesserten ambulanten Versorgungs- und Servicestrukturen