Hitzeschutzmassnahmen rasch umsetzen!
Datum: 15.08.2023
Thema: Gesundheit, News
Es braucht dringend konkrete kurzfristige Hitze-Massnahmen für älteren Menschen und Pflegebedürftige
Die VASOS FARES ruft Kantone, Städte und Gemeinden auf, für den Sommer 2024 konkrete kurzfristige Hitze-Massnahmen für älteren Menschen und Pflegebedürftige umzusetzen und mittelfristige Ziele für 2025 vorzusehen.
Heiss ist dieser Sommer, extrem heiss! Solche Wetterextreme könnten zur Norm werden, warnte der ETH-Klimatologe Christoph Schär schon 2018. Und die in regelmässigen Abständen auftretenden Hitzewellen scheinen ihn zu bestätigen. So verzeichnete man im Sommer 2003 eine lange und intensive Hitze, die allein in der Schweiz über tausend Menschen das Leben gekostet haben soll. Diese Hitzewellen machen uns zu schaffen, vor allem älteren Menschen, Kindern, Kranken und Pflegebedürftigen.
Seit 2005 betreibt der Bund ein Hitze-Warnsystem, das er laufend aktualisiert. Der Bericht über die letzten Jahre zeigt eine markante Zunahme hitzebedingter Notfall-Spitaleintritte und Todesfälle. Die Westschweiz und das Tessin verfügen seit über 10 Jahren über Hitzeaktionspläne. Wie eine Umfrage der VASOS zeigt, treffen auch Deutschschweizer Städte Massnahmen in sehr unterschiedlicher Art.
Umso ernüchternder mutet an, was der Präsident des Städteverbandes, Andreas Stokholm, im Sonntagsblick vom 30. 7. 2023 sagte: „Schweizer Städte sind nicht auf Hitzewellen vorbereitet. Das wird sich auch so schnell nicht ändern. Was heute umgesetzt wird, wurde vor 5 oder 10 Jahren geplant. Damals lag das Hauptaugenmerk nicht auf er Hitzeproblematik – sondern auf Verdichtung.“
Die VASOS ruft Kantone, Städte und Gemeinden auf, für den Sommer 2024 konkrete kurzfristige Massnahmen umzusetzen und mittelfristige für 2025 vorzusehen. Was dabei nicht ausser Acht gelassen werden darf, sind die Bedürfnisse von älteren Menschen und Pflegebedürftigen.
Sehr kurzfristig und einfach realisierbar ist eine Zusammenstellung von kühlen Orten, wo sich die Bevölkerung, vor allem Risikopersonen, während der heissen Tage erholen können. Nützlich wäre auch ein Transportangebot für weniger mobile Personen.
Die VASOS fordert zudem, für den nötigen Hitzeschutz in und rund um Alters- und Pflegeinstitutionen zu sorgen. Selbstverständlich tut das Pflegepersonal sein Möglichstes, lüftet die Räume nachts und morgens, sorgt dafür, dass Bewohnende genug trinken und bietet leichte Speisen an. Doch am wirksamsten ist eine klimagerechte Ausgestaltung der Gebäude und deren Umgebung. Angenehme Innentemperaturen verlangen eine gute Gebäudeisolation, Dach- und Fassadenbegrünungen und Schatten spendende Büsche und Bäume, überwachsene Pergolas sowie Brunnen und Wasserspiele.
Solche Massnahmen sind möglichst rasch an die Hand zu nehmen. Die Kosten dafür dürfen weder auf die Pflegbedürftigen noch auf das Personal abgewälzt werden. Denn der Schutz der Gesundheit gerade auch vulnerabler Personen muss uns allen etwas wert sein.
Bea Heim
Präsidentin VASOS FARES