Zur Umsetzung der Pflegeinitiative
Ausgabe: 06-2022 Datum: 30.06.2022
Thema: Gesundheit, Sozialpolitik
Eine Veranstaltung der Parlamentarischen Gruppe Pflege vom 14.Juni 2022
Der Präsident von ARTISET, einem Zusammenschluss mehrerer Organisationen, darunter Curaviva, stellte fest, dass jetzt als erstes der indirekte Gegenvorschlag zur Pflegeinitiative umgesetzt werden müsse, den hätten schliesslich 41% der Stimmenden unterstützt.
Es sei als nächstes eine Milliarde für Ausbildungsbeiträge auszulösen. Die Investition in die Ausbildung sei absolut dringend.
Das wurde auch bestätigt durch ein weiteres Referat. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften hatte den Abschlussjahrgang 2011/12 von Pflegefachpersonen begleitet und festgestellt, dass der Jobwechsel, zum Teil schon nach kurzer Zeit, in diesem Beruf zur Norm gehört. Die Gründe erwecken Verständnis für die Probleme des Berufes: unregelmässige Arbeitszeiten, schlechte Vereinbarkeit Familie/Beruf und physische und psychische Belastungen. Über 30% der an der Umfrage Beteiligten hatten Kinder. Über 90% waren Frauen! Die Arbeitssituation in diesem Berufsfeld sollte also so rasch als möglich verbessert werden. Das kann die Milliarde für die Ausbildung nicht allein schaffen. Dafür muss der zweite Teil des Auftrags des Stimmvolkes umgesetzt werden
Darauf wies der Vertreter des Berufsverbandes, der SBK, hin. Er verlangte: Die Arbeitszeiten müssen reduziert werden bei gleichbleibendem Lohn, der Einsatz der Pflegenden muss ihren Kompetenzen entsprechen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss verbessert werden. Er warnt vor dem bereits existierenden Pflegenotstand.
Die Pflegeinitiative muss also dringend und rasch umgesetzt werden.
Liselotte Lüscher, Vorstand VASOS FARES